Musik der Macht. Macht der Musik Russische Musik des 20. Jahrhunderts

soundcheck 60
Sonntag, 29. November 2015 | 18 Uhr
Konzertsaal des Instituts für Musik


Musik der Macht. Macht der Musik
Russische Musik des 20. Jahrhunderts

Schellberg-Trio
Stefan Hülsermann - Klarinette
Rike Kohlhepp - Violine
Martin Stortz - Klavier

Galina Ustwolskaja, Trio (1949)
Igor Strawinsky, Die Geschichte vom Soldaten. Suite
Aaram Chatschaturjan, Trio (1932)

Mit einem Essay von Prof. Dr. Dirk Kretzschmar
Stärker als sprachliche und visuelle Medien entziehen sich die immateriellen Klänge der Musik unmittelbarer Bedeutungszuschreibung. Dennoch bediente sich die Politik immer wieder der eigentümlichen Macht der Musik, um sie zu einer Musik der Macht zu formen. Im Russland der Sowjetzeit wurden alle Künste, mitsamt der Musik, der ästhetischen und ideologischen Doktrin des sogenannten Sozialistischen Realismus unterworfen.
Offene Rebellion (im Stalinismus verbunden mit Gefahr für Leib und Leben, später mit dem Gang in den Untergrund oder ins Exil), vorsichtige Subversion, Ausloten von Spielräumen oder Erfüllung der Norm – zwischen diesen Möglichkeiten und ihren Konsequenzen hatte jeder Komponist zu wählen.
Der Essay wirft einen Blick auf einige Wegmarken des spannungsreichen Verhältnisses zwischen Macht und Musik in der Sowjetunion. Dazu erklingt Musik von Galina Ustwolskaja, Igor Strawinsky und Aram Chatschaturjan.