Nachtstücke Die Poesie der Dunkelheit

soundcheck 56
28. November 2014 | 20 Uhr
Gießhaus


Nachtstücke
Die Poesie der Dunkelheit

Nina Osina - Violine
Ji-Youn Song - Klavier

John Cage, Six Melodies for Violin and Piano 1 und 2
Hans Werner Henze, Fünf Nachtstücke für Violine und Klavier
John Cage, Six Melodies for Violin and Piano 3
Alfred Schnittke, Sonate Nr.2 „Quasi una Sonata“ für Violine und Klavier
John Cage, Six Melodies for Violin and Piano 4
George Crumb, Four Nocturnes (Night Music II) for Violin and Piano
John Cage, Six Melodies for Violin and Piano 5 und 6

Mit einem Essay von Dr. Andreas Wicke
Ganz unterschiedlich sind die Zuschreibungen, die die Nacht in der romantischen Literatur erfährt. Sie wird als bedrohlich und schauerlich empfunden, ist aber auch die Zeit religiöser Kontemplation und erotischer Begegnung. Auf jeden Fall übt die Nacht auf Künstler um 1800 eine Faszination aus, die zu immer neuen Nachtstücken, zu einer vielfältigen Poesie der Dunkelheit führt. Heute ist es leichter, die Nacht zum Tag zu machen, die Arbeit muss nicht vor Sonnenuntergang erledigt sein und dennoch bringt die aktuelle Nacht-Literatur mehr hervor als Krimis und Liebesromane. Zwischen den „Hymnen an die Nacht“ von Novalis und „Rave“ von Rainald Goetz, zwischen den Nocturnes von Chopin bis Skrjabin und den Nachtstücken von Cage und Crumb gibt es mehr Gemeinsamkeiten als man ahnt.
Gute Nacht!

Foto: Sam Rebben, Budapest/Wien 2011